1969 geboren, malte ich schon als Kind gern und viel. Mein Verhältnis zu weißem Papier war und ist bezeichnend.

Als Abiturient machte ich mir kein Bild von der Zukunft, befasst mich jedoch während meines Wehrdienstes mit Feindbildern
und der Vertuschung von Motiven. Auch mit dem Material Kohle machte ich mich dort vertraut.
Trafokernschichter, Briefträger, Autowäscher, Maschinenbaustudent, Baugehilfe – eine farbenfreudige Collage aus
kurzzeitigen Tätigkeiten prägte meinen nächsten Lebensabschnitt.

Während meines Architekturstudiums (1991 – 1996) genoß ich nicht nur eine umfangreiche künstlerische Ausbildung,
sondern bekam auch Gelegenheit zum Ausstellen meiner Zeichnungen, Monotypien und Collagen.

1996 begann ich mit einem Experiment, von dem ich nicht ahnte, dass es bis heute andauern würde.
Statt mich als Architekt zu bewerben, verselbstständigte ich mich als Maler und Liedermacher.
Als solcher nutze ich meine Zeit zum Erproben verschiedenster Techniken, von gegenständlichen Darstellungen
bis zu experimentellen Abstraktionen. So können wir uns gegenseitig zeichnen – das Leben und ich.

Was ich in Bildern nicht ausdrücken kann, verlagere ich auf das musikalische Standbein,
das seit 2006 auch auf Drehleierbau "steht".
Durch abwechselnde Belastung dieser (Standbeine) entsteht etwas wie aufrechter Gang, der es mir ermöglicht,
die Dinge von verschiedenen Standpunkten aus zu erleben.

Mit dem Ziel, auf diese Art noch etwas mehr Überblick zu bekommen, werde ich trotz düsterer Zukunftsprognosen
den Stift nicht aus der Hand legen, denn so lange ich zeichne, habe ich auch Perspektive.